Christrose (Schneerose, Nieswurz, Helleborus niger)

Mit die ersten Blüten im Garten sind Christrosen. Sie blühen in einem warmen Winter oft schon an Weihnachten. Die Aufnahme hier stammt vom 1. Januar. Besonders schön fand ich, dass sie bereits intensiv von Bienen besucht wurde (siehe unten).

In Beete bzw. unter Sträucher gesetzt sind Christrosen unempfindlich und breiten sich von Jahr zu Jahr mehr aus. Die Samen werden z. B. von Ameisen verbreitet.

Auch im Balkonkasten machen Christrosen eine gute Figur. Gibt es ein paar warme Tage, öffnen sich die Knospen. Wenn es friert, frieren sie ein, wenn es taut, tauen sie auf und blühen unverdrossen weiter. Meine haben diesen Wechsel schon mehrere Male unbeschadet überstanden. 

Die Blüten werden gerne von Insekten besucht und bieten z. B. Bienen, die an warmen Tagen auch im Winter fliegen, notwendige Nahrung. Bild ebenfalls vom 1. Januar.

Die Pflanze kommt auch wild im Gebirge auf Kalkböden vor. An manchen Stellen ist sie auch aus Gärten verwildert.

Die Christrose ist für Mensch und Tier giftig, sie enthält in allen Pflanzenteilen, vor allem im Wurzelstock, (unter anderem) ein herzwirksames Glykosid namens Helleborin. 

Verschiedenes

Der Name Christrose ist leicht zu erklären – die Pflanze blüht bei passender Witterung bereits an Weihnachten. Lenzrose sagt uns, dass sie auch in den Frühling hinein blüht.
Der Name Nieswurz bedeutet, dass die Pflanze Stoffe enthält, die Niesreiz auslösen. Angeblich wurden sie früher in Schnupftabak gemischt, was wohl nicht gerade die Gesundheit förderte.
Woher der botanische Name Helleborus kommt, ist unsicher. Es gibt verschiedene Deutungen, die allesamt nicht allgemein anerkannt sind. Der Artname Helleborus niger, also Schwarze Nieswurz, bezieht sich auf die Farbe der Wurzeln.

Christrosen wurde trotz ihrer Toxizität über Jahrhunderte hinweg als Heilpflanze genutzt.

Quellen:
Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder, Quelle & Meyer Verlag, 97. Aufl., 2019
Mabberley, D.J.: Mabberley’s Plant-Book, Cambridge University Press, 4th Edition, 2017
Genaust, H.: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, Nikol Verlagsgesellschaft, 3. Aufl., 2012
Hegi, G.: Flora von Mitteleuropa, J.F. Lehmann’s Verlag, 1908-1931
Gerard’s Herbal von 1597 / 1636, reprinted Studio Editions, 1990
Fuchs, Leonhart: Das Kräuterbuch von 1543, reprinted Taschen, 2016

Gespinstmotten

Wie Spinnennetze…

…sehen die Netze der Gespinstmotten an den Bäumen aus.

Zurzeit sind hier in Südbayern viele Bäume oder Sträucher mit den Gespinsten überzogen. Wir hatten über längere Zeit bereits fast hochsommerliches Wetter, was wohl gut für die Entwicklung der Motten war, denn sie mögen es gerne heiß und trocken.

Die Raupen spinnen sich ein und fressen die Blätter.

 

Die Bäume sind jedoch nicht bedroht. Haben sich die Raupen verpuppt treibt der Baum wieder neu aus.

Es gibt viele Arten dieser Gespinstmotten. Sie sind auf unterschiedlichen Wirtspflanzen zu finden. Meine Kenntnisse sind nicht ausreichend für die genauere Bestimmung. Allerdings habe ich die Gespinste schon auf verschiedenen Pflanzen gesehen: Z.B. auf Pfaffenhütchen, Liguster, Weigelia und Traubenkirsche.

Kartoffelkäfer

Die Kartoffelkäfer sind unterwegs. Unsere Ende April gesetzten Kartoffeln sind noch nicht ausgetrieben, aber aus den im letzten Jahr im Boden vergessenen Kartoffeln wachsen Kartoffelpflänzchen empor.
An den Blättern dieser Pflanzen legen die Käfer ihre Eier ab.

Das sieht dann so aus:

Die Käfer haben im Boden überwintert, krabbeln ab April aus der Erde, paaren sich, und die Weibchen legen ihre Eier dann an den Blatt-Unterseiten der Kartoffeln ab.

Die schwarz-gelb gestreiften Käfer wären ja schön, wenn sie nicht die Kartoffelpflanzen auffressen und somit die Ernte zerstören würden.

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