Schneeglöckchen

Sehnlichst erwartet blühen Schneeglöckchen oftmals schon, wenn noch Schnee liegt.

Theodor Storm (1817-1888) schrieb treffend in seinem Gedicht „März“:

Und aus der Erde schauet nur
Alleine noch Schneeglöckchen;
So kalt ist noch die Flur,
Es friert im weißen Röckchen.

Im englischen Sprachraum nennt man Schneeglöckchen „snowdrops“. Ein hübscher Name.
Dazu noch ein passendes Gedicht: „The Snowdrop“ von der interessanten englischen Dichterin Anna-Laetitia Babauld (1743-1825).

Already the Snowdrop dares appear,
The first pale blossom of th‘ unripen’d year;
As Flora’s breath, by some transforming power,
Had chang’d an icicle into a flower,
Its name and hue the scentless plant retains,
And winter lingers in its icy veins.

Viele Gedichte und Märchen wurden über das Schneeglöckchen geschrieben. Gesammelt sind einige davon auf folgender Webseite:

http://www.galanthomanie.de/schneegloeckchengedichte/galanthus_gedichte.html

Im Garten gibt es viele verschiedene Arten und Sorten, die zum großen Teil aus Südost-Europa kommen. In Deutschland heimisch ist nur Galanthus nivalis, also eine einzige Art.

Das Schneeglöckchen gehört zu den Narzissengewächsen, den Amaryllidaceae. Es hat sechs Blütenblätter, die sich bei schlechtem Wetter oder auch in der Nacht schließen. Drei der Blütenblätter sind relativ kurz und haben eine hübsche grüne Zeichnung.

Die Vegetationsperiode ist sehr kurz. Innerhalb ein paar Monaten sprießt es aus der Zwiebel heraus, blüht und zieht sich wieder in die Zwiebel zurück.

Verwandt mit dem Schneeglöckchen ist die Frühlingsknotenblume, Leucojum vernum, auch Märzenbecher genannt. Sie ist größer und stämmiger als das Schneeglöckchen und ihre sechs Blütenblätter sind alle gleich gestaltet.

Eine weitere Verwandte ist die Narzisse, die in einem eigenen Kapitel beschrieben wird.