Blattsalate, Teil 3

Nun also zum dritten und letzten Teil der Salat-Geschichten mit Feldsalat, Rucola und Chinakohl.
Im ersten Teil ging es um die Kopfsalat-Varianten und im zweiten Teil um die Endivien- und Chicoree-Salate.

Feldsalat

Der Feldsalat, Valerianella locusta, mit seinen kleinen, dunkelgrünen Blättchen sieht gut aus und schmeckt gut. Jeder kennt ihn und er ist das ganze Jahr über zu kaufen. Meist ist er in Plastikschachteln verpackt, aber es gibt ihn manchmal auch lose.  Er wird bereits seit dem Mittelalter gegessen.


Botanisch gehört er zu den Caprifoliaceae, den Geißblattgewächsen, zu denen äußerlich völlig unterschiedliche Pflanzen gehören. Ausdiskutiert ist es noch nicht, ob Baldrian, Karden, Heckenkirschen und viele andere wirklich in der Familie der Geißblattgewächse zusammengefasst werden oder ob sie lieber eigenständige Familien, wie früher, bleiben.

Rucola

Seit den 1990er Jahren ist Rucola bei uns in Deutschland beliebt. Vorher kannte ihn hier kaum jemand, denke ich. Ich habe ihn das erste Mal Anfang der 90er in Ostia in Italien gegessen. Ich werde mich ewig dran erinnern, weil ich den Salat nicht essen konnte. Ich fand den Geruch und Geschmack echt widerlich und wusste erst gar nicht, was das sein sollte. Heute ist er einer meiner Lieblingssalate.

In südlicheren Ländern kennt man Rucola schon seit dem Altertum.

Rucola gehört zu den Brassicaceae, der großen Familie der Kreuzblütler. Es gibt Rucola in zwei Arten bzw. Gattungen:
Eruca sativa ist eigentlich die klassische Rucola-Art.
Allerdings wird zum Kauf meist Diplotaxis tenuifolia angeboten. Diese Pflanze hat kleinere Blätter und schmeckt intensiver als Eruca. Ich habe sie auf dem Jakobsweg in Spanien in Massen am Wegrand wachsen und blühen sehen.

Chinakohl

Ebenfalls zu den Kreuzblütlern gehört der Chinakohl, Brassica rapa subsp- pekinensis. Kohl ist richtig, denn die Gattung Brassica enthält ja alle Kohl-Sorten.
Allerdings ist hier auch zu differenzieren:
Brassica oleracea beinhaltet z.B. alles, was man unter Kohl bzw. Kraut versteht.
Brassica rapa sind Rüben, z.B. Mairüben, Teltower Rüben o.ä. Aber es gehört eben auch der Chinakohl dazu, sowie Pak Choi.
Eng damit verwandt sind auch Raps und Kohlrübe, Brassica napus.

Siehe auch meinen Beitrag zu Kohl und Rüben.

Der Chinakohl wurde angeblich bereits im 5. Jahrhundert in China gezüchtet. Nach Europa kam er erst 1500 Jahre später. Man bekommt ihn in dicken hellgrünen Köpfen. Er ist knackig und bleibt lange frisch. Sein Kohlgeschmack macht ihn recht pikant, wie ich meine, ist aber nicht jedermanns Sache.