Botanik-Bücher 2018

Neu in meinem Botanik-Regal sind die folgenden in 2018 erschienenen Bücher:

„Grundlagen der Feldbotanik“ von Rita Lüder. Ein ca. 860 Seiten langer Schmöker mit der Zusammenstellung der Pflanzenfamilien und Arten, die relevant für die deutsche sowie die schweizerische Feldbotanik-Prüfung sind. Auch wenn sich im Buch wohl einige Fehler eingeschlichen haben und manche Bilder nicht ganz glücklich sind, finde ich das Buch absolut empfehlenswert. Die Menge an guten Bildern und Erklärungen findet man sehr selten.
Es gibt dazu auch eine App namens „Feldbotanik“, mit der man die relevanten Arten bestimmen und auch die eigene Artenkenntnis trainieren kann.

Der Exkursionsführer „Flora Helvetica“ von Stefan Eggenberg und weiteren Autoren ist ein tolles Buch, das nicht nur für die Schweiz verwendet werden kann. Viele der Pflanzen findet man (mindestens) auch in Süddeutschland. Die Bestimmungsschlüssel decken ca. 3300 Arten ab (plus zusätzliche Unterarten).
Ich nutze schon längere Zeit die hervorragende App „Flora Helvetica“. Sie enttäuscht mich nicht. Von daher wird auch das Buch beste Dienste leisten.

Neben der „Gehölzflora“ von Fitschen ist die „Flora der Gehölze“ von Andreas Roloff und Andreas Bärtels ebenfalls ein Standardwerk. Ich finde interessant, dass es in der 5. Auflage sogar einen Winterbestimmungsschlüssel enthält. Im Vorwort schreiben die Autoren, dass mehr als 2100 Gehölze berücksichtigt wurden, auch Arten, die nicht einheimisch sind. Mir gefallen besonders die übersichtlichen Artbeschreibungen sowie die aussagekräftigen Zeichnungen.

Urlaubsbedingt eine sehr spezielle Anschaffung – „Die Kosmos Kanarenflora“ von Peter und Ingrid Schönfelder. 640 Pflanzenarten werden ausführlich beschrieben und 360 weitere zur Unterscheidung erwähnt. Ein Bestimmungsschlüssel bis zur Familien-Ebene ist auch dabei. Die Pflanzen werden anhand von Fotografien abgebildet.

Wer gerne in den Alpen wandert und Pflanzen bestimmt, kommt vermutlich um „Die Kosmos Alpenflora“ von Norbert Griebl nicht herum. Über 1000 Arten werden ausführlich dargestellt, ca. 400 weitere kürzer beschrieben. Hier wurde ebenfalls mit Fotografien gearbeitet.

Die „Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft“ sind kein im Handel erhältliches Buch, sondern nur über die BBG erhältlich. Die Jahresbände enthalten wissenschaftliche Arbeiten zu speziellen Pflanzenthemen, hauptsächlich aus dem bayrischen Raum.

„Botanische Grundkenntnisse auf einen Blick“ von Yann Fragnière und weiteren Autoren ist eine Übersetzung aus dem Französischen.
40 Pflanzenfamilien werden in 4-8-seitigen Beschreibungen, Fotografien und Zeichnungen vorgestellt. Schön gemacht.

Und nun noch fremdsprachige Bücher: Hier ein italienisches Buch, das ich in einem Buchladen in Meran fand. „Die Blumen hinter dem Haus“ von Ariot und Casarotto. Ich fand die ungewöhnlichen Aufnahmen (Nahaufnahmen von Pflanzenteilen) außergewöhnlich, daher musste das Buch mit nach Hause.

Ein Weihnachtsgeschenk. Das Buch „Scottish Plant Lore“ von Gregory J. Kenicer, herausgegeben vom Royal Botanic Garden Edinburgh, enthält eine Zusammenstellung schottischer Pflanzen. Ihre Herkunft und Verwendung werden dargestellt und man fidnet Zitate aus mehrere Hundert Jahre alter Literatur. Herrlich illustriert, u.a. mit botanical Art und Abbildungen von alten Herbarbelegen.

So viel zu den Neuerscheinungen aus 2018 in meinem Regal. Ich bin gespannt, was 2019 bringen wird.
Mir scheint, dass in der Schweiz viel über Pflanzensystematik und Feldbotanik geschrieben und geforscht wird. Ich bin sehr froh, das zu sehen, denn das Budget für Studien über Pflanzenthemen ist knapp. Jedenfalls für diejenigen, die vermeintlich nutzlos sind, weil sie keine finanziellen Vorteile für Firmen bringen.
Bereits in der Schule wird Artenkenntnis nicht mehr so thematisiert wie es einmal war (auch wenn es schon früher nicht Prio 1 war…). Aber darüber lohnt sich einmal ein gesonderter Blogbeitrag.